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   Rudolf Haas
Rudolf Haas ist ein Künstler, den man nicht mehr vorzustellen braucht. Seine internationale Karriere hat seine Werke von Tokio bis Sao Paulo, Yokohama, Kyoto, von New York bis Paris über Wien, seine Geburtsstadt, bis Madrid, Kairo ,Toronto, Krakau, Venedig, Barcelona und viele andere Städte und zauberhafte Orte geführt, die zusammen nach und nach bis heute mehrere hundert Ausstellungen beherbergt haben.
Warum diese Begeisterung? Zeuge seiner Zeit, die Arbeiten von Rudolf Haas haben eine universelle Tragweite. Sein Werk ,- verblichene Bilder-, zeigt Dinge, die gelebt haben sagt der Künstler „ wie die Archäologie“.
Geleitet vom scharfen Sinn der Wahrnehmung , immer wach, eingetaucht in den Komplex der Information, die ihn zur Verschwendung treibt; er verwertet Papier aus unterschiedlichen Quellen, wie Plakate, Zeitungen und Kartons. Er nimmt sie , löscht sie, aber nicht ganz. Und gemäss der gewählten Ausdrucksweise, wie Skulptur, Papier, Objekt oder Anlage, ändert sich die Form, aber die Grundlage bleibt immer die gleiche.
Wie Bruchstücke von Worten und Sätzen zerreisst er das Material, zerschneidet und zersplittert es. Teile, Portionen, Abteilungen, Abschnitte, eine ganze Welt von Spuren, von Parzellen des Lebens, der Erinnerung, die der Künstler im Laufe seiner Lebenserfahrung geschöpft und verändert hat. Synthese des Begreiflichen und des Begrifflichen, pendelnd zwischen Negativ und Positiv, Zerstörung und Wiederaufbau, seine verblichenen Bilder sind Kollagen, die er aufbaut und abbaut bis er einen Dialog findet mit dem, was übrig bleibt bevor er es bemalt. Von hier ab finden sie neuen Odem, öffnen sich für neues Leben und erobern unbekanntes Gelände. Seine Arbeit ist eine Art perpetuum, ein Kreislauf der sich erneuert und neu beginnt.
Wenn auch die Bestandteile des Werkes, dank des Prozesses des Verblassens, der Vergangenheit angehören, so bringt der Künstler sie durch ihre Wiedergeburt in die Gegenwart, und verwandelt sie, ihrer ursprünglichen Funktion entfremdet, im Sinne von Marcel Duchamp, verwoben in Bindungen mit anderen Fragmenten, die ihrerseits durch das Pulsieren der Existenz bewährt sind. Der Künstler speichert, bewahrt alles, was seine Vorstellungen und Empfindungen berührt, und wenn er es verwirklicht und diese Zeugen aus Papier auswertet, mischt er Poesie und Energie im Herzen seiner Einsamkeit.
Der Beweis dazu ist das Werk Soufi in NY, geheimnisvoll lyrisch und poetisch an Wandmosaike erinnernd. Aber Rudolf Haas besitzt auch die Empfindsamkeit des tragenden Wortes, einen Titel zusammenfassend in drei Worten für eine monumentale Geschichte ,die Philosophie Nitzsches, die antike orientalische Weisheit und eine Megapolis aller Superlative. Farbige Fragmente, nebeneinandergestellt, abgestuft, jedes ein anderes Leben verkörpernd, so wie die beleuchteten Fenster eines Wolkenkratzers, der sich so hoch in den Himmel erhebt, dass nur die Vorstellung weitersteigt und ihrerseits ein Märchen von Traum und Poesie erzählt. Alles ist da vom Talent des Rudolf Haas. Von einer bescheidenen, unbedeutenden, für alle zugänglichen Sache ausgehend, verwirklicht er etwas monumentales und universelles, die Geschichte einer Zivilisation.
Und von den zu entdeckenden Arbeiten versäumen Sie auf keinen Fall die Begegnung mit dem Turm zu Babel.
Kunsthistorikerin Rudolf Haas, Autodidact, lebt und arbeitet in Coppet. Er stellt seit 1976 regelmässig aus. Ein herrliches Werk Rudolf Haas, Art and Life-Retrospective, 605 Seiten, herausgegeben bei Benteli Verlag in 2007, ist in der Galerie erhältlich.

(Traduction Günther Löhr)


Dr.Danielle Junod-Sugnaux


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